Hans Poser, Philosoph und Hochschullehrer, ist am 9. März 2022 im Alter von 84 Jahren in Berlin gestorben.
Sehr gerne erinnere ich mich an meine Besuche seiner Ringvorlegungen zur Philosophiegeschichte an der Technischen Universität Berlin, Ende der 1980er-Jahre, im Rahmen meines studium generale.
Im Archiv der Pressestelle der TUB ist das Transkript eines Gesprächs aus dem Jahr 2006 zwischen ihm und dem TUB-Physiker Dieter Bimberg als Nanobauelemente-Spezialist überliefert:
https://archiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/06feb/nano.htm
https://archiv.pressestelle.tu-berlin.de/tui/06feb/tui2_2006.pdf
„Hans Poser: Mit der Nanotechnologie verwischt außerdem die Grenze zwischen der Technik und dem Biotischen, also lebendiger Substanz. So lassen sich einfache Bakterien „zusammensetzen“, also technisch erzeugen.
Dieter Bimberg: Die kleinsten Transistoren bewegen sich heute in der Größe von Viren. Bakterien wirken dagegen riesig.
Hans Poser: Damit entstehen auch so genannte Hybride. Das sind Nanomaschinen, die anorganische Materialien mit organischen Trägern kombinieren, um zum Beispiel pharmazeutische Wirkstoffe gezielt durch die Blutbahnen eines Patienten zu schleusen. Auf diese Weise gelangt der Wirkstoff an genau die Stellen im Körper, wo er wirken soll.“
Also:
Nanopartikel als kleinste Transistoren in der Größenordnung von Viren, die als pharmazeutische „Wirkmaßnahme“ gezielt in die Blutbahn von Patienten geschleust werden, um als anorganisches Material mit organischen Trägern wie Gehirn- und Nervenzellen sich zu kombinieren, zu Zwecken, und die Injizierte genau damit erst zu „Patienten“ macht.
An was wohl erinnert dieses Bild von 2006 uns heute, anno 2022 ?
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